Lagom – die Kunst, ausgewogen zu leben

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Nicht zu viel, nicht zu wenig – sondern genau richtig. Was für viele wie ein Ideal klingt, ist in Schweden längst gelebte Lebensphilosophie: Lagom. Ob im Wohndesign, im sozialen Miteinander oder beim Essen – Lagom lädt uns dazu ein, bewusster, ausgeglichener und nachhaltiger zu leben.

Stellen Sie sich vor: Ein Wohnzimmer, das nicht überladen ist, aber auch nicht karg wirkt. Ein Esstisch, an dem Platz für Freunde ist und der trotzdem nicht den Raum dominiert. Ein Kleiderschrank, der nur das enthält, was Sie wirklich gerne tragen – nicht mehr und nicht weniger. Genau das ist Lagom.

In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Welt von Lagom ein, zeigen die Unterschiede zu Hygge oder Minimalismus und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie diese nordische Balance in Ihr Zuhause und Ihren Alltag bringen können.

Umage Acorn Leuchte im skandinavischen Lagom-Stil.
Weniger ist mehr. Bei Lagom geht es um gezielt gesetzte Akzente, hochwertige Ästhetik und praktische, nachhaltige Möbel aus natürlichen Materialien.

Danke, liebe Wikinger! 

Was bedeutet „Lagom“ und woher stammt der Begriff? Fangen wir ganz am Anfang an und damit bei den Wikingern. Denn so weit reichen die Wurzeln zurück. Die trinkfesten Krieger reichten bei Festen ein Horn herum – jeder nahm lagom, also so viel, dass für alle genug blieb. Lagom bedeutet also Maßhalten im Sinne der Gemeinschaft.

Allerdings lässt sich das schwedische Wort nur schwer mit einem einzigen deutschen übersetzen. Am treffendsten beschreibt es „im richtigen Maß“, „ausgeglichen“ oder „genau passend“. Es hat also viel mit Ausgewogenheit zu tun.

Heute ist Lagom ein fester Bestandteil der schwedischen Kultur. Es steckt in den kleinen Gesten: in der Kaffeepause mit Kollegen (fika), im respektvollen Umgang mit der Natur und im unaufgeregten, aber stilvollen Design der Wohnungen.

Lagom, Hygge, Minimalismus – wer blickt da noch durch?

Wir und Sie gleich auch, denn die Unterschiede sind schnell erklärt. Viele kennen den dänischen Trend Hygge, der Gemütlichkeit, Wärme und Nähe betont. Hygge ist die Kuscheldecke auf dem Sofa, der heiße Kakao im Winter, die Kerze auf dem Fensterbrett.

Lagom dagegen ist pragmatischer. Es geht nicht um das große Wohlfühl-Szenario, sondern um Alltagstauglichkeit, Funktionalität und Balance.

Der Vergleich mit Minimalismus ist ebenso spannend: Minimalismus lebt von Reduktion und Verzicht – weniger ist mehr. Lagom dagegen erlaubt kleine Freuden, solange sie nicht ins Übermaß kippen. Minimalismus kann asketisch wirken, Lagom ist dagegen ausgesprochen geerdet und wohlwollend.

Ein Beispiel: Während Minimalisten vielleicht nur eine Tasse besitzen, dürfen es bei Lagom gerne zwei sein – eine für den Kaffee am Morgen, eine für den Tee am Abend.

Lagom – Werte und Lebensprinzipien 

Lagom ist mehr als ein Designstil. Wer Lagom lebt, entscheidet bewusst. Gegen Extreme und für Balance.

Ausgleich statt Extreme – weder Übermaß noch Mangel bestimmen das Leben.

Bewusstsein – Entscheidungen werden achtsam getroffen, Ressourcen geschont.

Gemeinschaft – jeder achtet auf den anderen, Altruismus statt Egoismus.

Funktionalität – Dinge haben einen klaren Zweck und erleichtern den Alltag.

Harmonie – Räume, Ernährung und Beziehungen sind in Balance.

Wie Sie sehen, zieht sich das Lagom-Prinzip wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche.

24/7 ganz bewusst

Wie alltagstauglich ist Lagom und wie lässt es sich in Ihren vier Wänden umsetzen? Tatsächlich ganz einfach. Vorausgesetzt Sie setzen auf Reflexion, handeln nicht impulsiv und wählen vor allem bewusst aus.

Im Eingangsbereich: Weg mit den vielen Schuhkartons und her mit einem Schuhregal.

Im Kleiderschrank: Hier findet sich nur das, was Sie auch wirklich tragen. Und: Basics, die sich kombinieren lassen.

In der Küche: Hochwertige, langlebige Utensilien statt Schubladen voller Einmal-Artikel.

Im Zeitmanagement: Arbeit und Freizeit in Einklang bringen – genug Pausen, aber auch produktive Phasen.

Apropos Flur, hier haben wir ein schönes Lagom-Beispiel für Sie: das filigrane We Do Wood Shoe Rack Schuhregal. Es bringt Ordnung ins Entree, ohne aufdringlich zu wirken. Das Design ist minimalistisch, funktional und elegant – typisch Lagom.

Nachhaltigkeit ist ein Lagom-Muss

Lagom ist untrennbar mit Nachhaltigkeit verbunden. Es geht darum, nicht mehr zu nehmen, als Sie brauchen, und Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen.

Statt ständig Neues zu kaufen, setzt Lagom auf langlebige Produkte, auf Naturmaterialien und auf Dinge, die mehrfach nutzbar sind.

So wie die dekorative Eva Solo Simply Grow Pflanzenbox. Damit haben Sie immer frische Kräuter oder auch Salate im Haus. So entsteht ein Kreislauf im Kleinen, der perfekt zum Lagom-Prinzip passt. Und es gibt sogar eine Version mit Gewächshaus. Für optimale Temperatur, Feuchtigkeit und Lichtverhältnisse. 

Einrichtung, Ernährung, soziales Leben in perfekter Balance

Achtsamkeit ist ein wesentliches Lagom-Element. Beim Auswählen, beim Entscheiden, im Tun. Deshalb: Nehmen Sie sich Zeit, überstürzen Sie nichts und leben Sie im Moment. Mit allen Sinnen. Und das fühlt sich unglaublich gut an, Sie werden sehen. Wir sagen Ihnen, was Sie dafür brauchen.

Lagom in der Einrichtung

Hier gilt: Weniger ist mehr. Auswählte Möbelstücke in Naturtönen und klare Linien vermitteln ein Gefühl von Freiheit und geben gleichzeitig Struktur. Und ja, es darf gerne clean sein in den Räumen. Dafür sorgen Möbel mit Stauraum, in denen alle Platz findet, was den Eindruck von Ordnung stören könnte. Das ordnet letztlich auch die Gedanken und bringt Ruhe.

Unser Lagom-Tipp: Licht für die Balance. Beispielsweise mit der schlichten Umage Acorn Leuchte, die einer Eichel nachempfunden ist. Sie spendet sanftes Licht, ohne zu dominieren und bringt die Stimmung des Waldes zu Ihnen nach Hause – stimmungsvoll und reduziert zugleich.

Lagom in der Ernährung

Bewusstes Genießen, regionale und saisonale Lebensmittel und keine Extreme. Denn Maß halten ist auch für den Körper gut. Also setzen Sie auf ausgewogene Mahlzeiten, hochwertige Produkte statt Discounterware. Und es reicht durchaus auch ein Stück Schokolade, wenn sie so richtig gut ist. Strenge Diäten vertragen sich mit dem Lagom-Prinzip übrigens genauso wenig wie üppiges, gehaltvolles Essen. Hier dominiert ganz klar der Genuss von und das Bewusstsein für die guten Dinge.

Lagom im sozialen Leben

Das große Plus von Lagom: Es schafft Nähe, ohne zu vereinnahmen. Ganz wichtig: Nehmen Sie sich Zeit. Für die Familie, für Freunde, aber auch für sich. Und: Verplanen Sie nicht jeden Abend, lassen Sie Raum für Spontaneität. Das kann ein Spaziergang im Wald sein, ein Essen im kleinen Kreis oder eine Fahrradtour mit Ihren Lieben. Alles, was verbindet. Mit anderen und mit uns selbst. Hauptsache wir nehmen Rücksicht aufeinander und stellen das gemeinsame Erleben in den Mittelpunkt.

Welche Materialien und Farben passen zum Lagom-Stil?

Alles, was natürlich ist, ist im Balance-Universum von Lagom willkommen: warmes Holz, luftiges Leinen, flauschige Wolle. Materialien also, die warm wirken und ein Gefühl von Erdung geben. 

Doch auch andere Werkstoffe sind Lagomtauglich, solange sie ausbalanciert sind:

Metall darf im Lagom-Stil durchaus vorkommen, jedoch nicht dominant oder kühl, sondern als feiner Akzent. Matte, gebürstete oder pulverbeschichtete Oberflächen sorgen für dezente Details – etwa bei Lampenfassungen, Griffen oder Wandhaken –, die Struktur verleihen, ohne die natürliche Ruhe des Raums zu stören. 

Glas bringt Klarheit und Leichtigkeit in den Raum. Das können Vasen, Lampenschirme oder schlichte Gläser sein. Fakt ist: Glas lässt Räume heller und luftiger wirken, ohne die Aufmerksamkeit an sich zu reißen.

Keramik ergänzt diesen Effekt durch ihre erdige, authentische Ausstrahlung. Ob handgefertigte Schalen, Becher oder Vasen – sie vermitteln Bodenständigkeit und Handwerkskunst, die perfekt zum „genau richtig“-Prinzip von Lagom passen.

Und auch die Farben sind inspiriert von dem, was Natur und Landschaft zu bieten:

Weiß wie das Winterlicht.

Beige und Sandtöne wie Dünen und Strände.

Grau wie schwedische Felsen.

Grün in sanften Nuancen, die Ruhe schenken.

Natürlich sind auch kleine Akzente in anderen Farben erlaubt, beispielsweise ein blaues Kissen oder eine Terrakotta-Vase. Aber achten Sie darauf, dass sie nie so stark sind, dass die Balance verloren geht.

Ein wunderbares Beispiel für funktionale Schönheit sind die eleganten Muuto The Dots Metal Wandhaken. Sie sind flexibel einsetzbar, dezent und gleichzeitig ein kleines Design-Statement.

Ausgewogene Atmosphäre schaffen – so geht’s

Lagom lehrt uns: Weniger ist nicht nur mehr, sondern auch entspannter. Statt viele Möbelstücke anzuschaffen, lieber einige sorgfältig ausgewählte, die langlebig und vielseitig sind.

Ein Raum wirkt sofort harmonischer, wenn er nicht zugestellt ist, sondern jedem Möbelstück bewusst Raum zum Atmen bleibt. Ein hochwertiges Sofa, ein stabiler Esstisch aus Holz und ein gutes Regal reichen oft schon aus, um den Kern eines Wohnzimmers zu gestalten. Der Rest entsteht durch gezielt zurückhaltend eingesetzte Accessoires.

Auch im Essbereich zeigt sich der Gedanke: Ein massiver Holztisch, der über Generationen hält, ist Lagom – viele billige Tische, die schnell kaputtgehen, dagegen nicht. Qualität ist hier gleichbedeutend mit Ruhe und Beständigkeit.

Das gilt auch für Küchenutensilien wie ein Schneidebrett. Setzen Sie hier auf Uniformität. Denn je unterschiedlicher die Bretter, desto größer der Eindruck von Unordnung. Das platzsparende Eva Solo Schneidebrett-Set ist beispielsweise eine praktische, elegante Lösung. Die Bretter sind handlich, vielseitig einsetzbar und dabei ästhetisch.

Welche Rolle spielt Funktionalität im Lagom-Wohndesign?

Bei Lagom ist Funktionalität kein Widerspruch zur Ästhetik, sondern ihre Grundlage. Möbel und Accessoires sind nicht nur Dekoration, sondern sollen das Leben tatsächlich erleichtern. 

Ein Sideboard ist Abstellfläche mit clever integrierten Stauraum, der Ordnung schafft. Bei einem Sofa ist nicht die Größe entscheidend, sondern die Frage: „Passt es zum Raum, zum Alltag, zu den Menschen, die darauf sitzen?“

Funktionalität bedeutet auch: Flexibilität. Ein ausziehbarer Esstisch, der auf eine unterschiedliche Gästezahl eingestellt ist, ist Lagom. Genauso wie ein Hocker, der Sitzplatz und Beistelltisch sein kann. Ganz nach Belieben.

Besonders wichtig: Die Funktion bestimmt die Form, aber sie nimmt ihr nicht die Schönheit. Stauraumlösungen verschwinden unauffällig in klaren Linien, Leuchten sind dimmbar und passen sich der Stimmung an, Materialien fühlen sich gut an und sind langlebig.

Lagom bedeutet: Dinge sind nicht überflüssig, sondern erfüllen einen klaren Zweck – praktisch, schön und im Gleichgewicht.

Das ganze Jahr über in Balance

Lagom ist kein starrer Stil, sondern passt sich dem Lauf des Jahres an. Jede Jahreszeit bekommt ihr eigenes „genau richtig“. Und Ihr Zuhause verändert sich mit.

Winter: In der dunklen Jahreszeit steht Wärme im Mittelpunkt. Edle (Duft-)Kerzen auf dem Fensterbrett, kuschelige Wollplaids über dem Sofa und warmes Licht machen die Räume behaglich. Aber bitte nicht übertreiben. Es reicht eine kleine Kerzengruppe oder auch eine einzelne Pendelleuchte wie die Umage Acorn, die eine sanfte Atmosphäre schafft. Da braucht es nicht noch zig Lichterketten. 

Frühling: Jetzt wird es luftig-leicht. Frische Blumen in klaren Glasvasen, helle Leinenstoffe und kleine grüne Akzente wie Pflanzenboxen von Eva Solo bringen Lebendigkeit, ohne zu überladen. Gardinen dürfen Licht hereinlassen, Möbel rücken vielleicht etwas auseinander, damit der Raum atmet.

Sommer: In dieser Zeit wird Lagom nach draußen verlagert. Ein gedeckter Tisch auf der Terrasse, leichte Stoffe wie Baumwolle oder Leinen, offene Fenster, die das Licht hineinlassen. Reduziert dekorierte Möbel, damit mehr Platz für Bewegung bleibt. Achten Sie auf alle Fälle darauf, dass Ihr Zuhause seine Ruhe nicht verliert – draußen wie drinne.

Herbst: Erdige Töne, Holz und Keramik ziehen ein. Vasen aus Ton, dezente Decken und Teppiche schaffen eine Atmosphäre der Einkehr. Jetzt darf es etwas dunkler sein, aber nie überladen. Ein paar Keramikbecher auf dem Tisch, ein warmes Grau auf den Kissen – so bleibt das Gleichgewicht erhalten.

Sie sehen, Lagom macht es Ihnen leicht, die Jahreszeiten bewusst zu erleben, ohne jedes Mal komplett umzudekorieren. Kleine, gezielte Akzente genügen, um die Stimmung zu verändern. Immer mit dem Ziel, Harmonie und Balance zu wahren.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Lagom

Was ist der Unterschied zwischen Lagom und Minimalismus?
Minimalismus bedeutet Verzicht, Lagom dagegen Balance.

Kann ich Lagom auch mit Familie leben?
Aber natürlich. Gerade Familien profitieren von der Ruhe und Struktur, die Lagom in die Räume bringt.

Welche Farben sind typisch für Lagom?
Helle Naturtöne wie Beige, Weiß, Grau und sanfte Grünnuancen.

Welche Möbel passen zu Lagom?
Funktionale, langlebige Möbel aus natürlichen Materialien. Am besten wenige, aber hochwertige Stücke.

Wie beginne ich mit Lagom?
Starten Sie in einem Raum – oft macht der Flur den Unterschied. Ein Schuhregal oder Wandhaken sorgen dort sofort für Ruhe und Struktur.

Welche Rolle spielt Funktionalität im Lagom-Wohndesign?
Sie ist ein Kernelement von Lagom. Denn es geht in erster Linie darum, dass die Möbel praktisch sind. Und erst in zweiter um ihre Schönheit.

Ein kurzlebiger Einrichtungstrend ist Lagom auf alle Fälle nicht. Wer sich auf die Werte und Prinzipien einlässt, schenkt sich selbst ein Stück Ruhe und Klarheit im hektischen Alltag. Und es ist vor allem nie zu spät, sich das bewusst zu machen. Probieren Sie’s einfach aus und fangen Sie auch gerne klein an. Der Effekt wird nachhaltig sein, da sind wir uns sicher.